Klimawandel ist ein aktuelles Thema, das nicht nur uns, sondern auch die nächsten Generationen betrifft. Vor allem die Alpen sind dabei mit den bis heute noch verbliebenen Gletschern und Schnee stark betroffen. Welche Einflüsse der Wandel auf die Zukunft der Natur und den Tourismus haben, wie die Anzeichen für den Klimawandel erkannt und wie gegen einen Temperaturanstieg entgegengewirkt werden kann, zeigen wir in diesem Artikel detailliert auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Klimawandel in den Alpen erkennen
- Rückgang der Gletscher in den letzten 70 Jahren
- Ursachen für den Klimawandel und Treibhauseffekt
- Prognose für den Wintersport in 50 Jahren
Daran kann der Klimawandel in den Alpen erkannt werden
Die Schneegrenze verschiebt sich bei einem durchschnittlichen Temperaturanstieg von 2 Grad um bis zu 300 Meter nach oben. Dies sorgt für eine erhöhte Lawinengefahr in den tieferen Lagen, da der Schnee früher zu schmelzen beginnt. Da die wärmere Luft mehr Wasser aufnehmen kann, kommt es zu einem verstärkten Schneefall und der Nassschnee haftet nicht optimal am Untergrund, was die tödlichen Lawinen zur Folge hat. Neben den Schneelawinen stellen auch Geröll- und Schlammlawinen (die sogenannten Muren) eine extreme Gefahr dar. Auch Hochwasser ist durch abgetauten Schnee oder Eis ein großes Problem für die Täler. In den höheren Lagen fällt hingegen mehr Schnee, was einen negativen Einfluss auf die Flora und Fauna hat. Der Lebensraum wird durch die schneebedeckten Pflanzen für die Tiere geringer, was zum Sterben führen kann. Die Tiere müssen aufgrund der erhöhten Gefahr in tieferen Lagen weiter nach oben wandern. Allerdings ist nicht jedes Lebewesen für diese extreme Höhe geschaffen, was weitere Probleme im Kampf um das Überleben nach sich zieht. Die Anpassung an den neuen Lebensraum nimmt viel Zeit in Anspruch, was für viele Tierarten nicht möglich ist. Durch mikroklimatische Temperaturunterschiede kann auch eine Umsiedlung von der Nordseite auf die Südseite der Alpen beobachtet werden. Generell ist zu erkennen, dass die Alpen eher grün werden, als ihr ursprüngliches Weiß beizubehalten.
So stark war der Rückgang der Gletscher in den letzten 70 Jahren
In den letzten 70 Jahren ist ein drastischer Rückgang der Gletscher in den Alpen zu beobachten. Mittlerweile gibt es in Deutschlands Alpen nur noch vier Gletscher. Den Höllentalferner im Wettersteingebirge, den nördlichen Schneeferner auf der Zugspitze und den Blaueisgletscher sowie Watzmanngletscher in den Berchtesgadener Alpen. Seit 2022 gibt es den südlichen Schneeferner nicht mehr, da er aufgrund seines starken Eisschwundes den Status als Gletscher verloren hat. Seit 1945 nahm das Volumen der Gletscher stetig ab. Im Schnitt sank die Gletscherdicke pro Jahr um rund 30 cm. Lediglich in den Jahren zwischen 1970 und 1980 nahm die Gletscherdicke wieder zu, was an den damals niedrigen Temperaturen im Sommer lag. Bis heute haben die alpinen Gletscher ein Volumen zwischen 60 und 100 Prozent eingebüßt. Ohne einen entsprechenden Schutz werden auch die letzten Gletscher schon bald komplett verschwunden sein.
Das sind die Ursachen für den Klimawandel
Der Hauptgrund für den Klimawandel liegt in der Erderwärmung. Durch Treibhausgase wie Kohlendioxid (CO₂) oder Stickoxide, welche durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdöl, Erdgas sowie Kohle entstehen, steigen die Temperaturen deutlich an. Im Jahre 2013 wurde ein neues Rekordniveau des CO₂-Ausstoßes erreicht. Mit sage und schreibe 35,1 Milliarden Tonnen wurden weltweit etwa 670 Millionen Tonnen mehr Kohlendioxid aus den fossilen Energieträgern in die Erdatmosphäre emittiert als noch im Vorjahr 2012 (Quelle: www.gletscherarchiv.de/klimawandel). Jedes Grad an Erwärmung hat fatale Folgen für die Natur und seine Gletscher. Auch die radikale Abholzung von Wäldern und Regenwald hat einen negativen Einfluss auf das Klima. Bäume nehmen das CO₂ aus der Luft auf und tragen somit zur Regulierung bei. Durch die intensive Viehzucht von Kühen oder Schafen wird bei der Verdauung des Futters zusätzliches Methan freigesetzt. Zudem werden vielerorts stickstoffhaltige Dünger eingesetzt oder Elektrogeräte verwendet, welche fluorierte Gase (F-Gase) freisetzen. All diese Faktoren erhöhen die in der Luft vorhandenen Treibhausgase weiter und sorgen damit für einen weiteren Anstieg der Temperaturen.
Diese Prognose gibt es in der Zukunft für den Wintersport
Ob man in 50 Jahren noch Wintersport betreiben kann, ist abhängig von der weiteren Entwicklung des Klimawandels. Wenn diesem Thema keinerlei Beachtung geschenkt wird, so wird ein Wintersport, wie er heute möglich ist, nicht mehr durchführbar sein. Die Schneesaison wird deutlich kürzer ausfallen und der Sport ist nur in Gegenden möglich, in denen mit Kunstschnee für zusätzlichen Belag gesorgt werden kann. Vor allem in den tieferen Lagen wird dies deutlich spürbar sein. Durch eine weltweite Reduzierung der Treibhausgase bis 2030 um 50 Prozent und bis 2050 um 100 Prozent kann dem Klimawandel jedoch entgegengewirkt werden. Einige Prognosen deuten auf das Ende des Wintersports und vor allem auf die Abfahrten in bereits 20 Jahren hin, wenn keine Sensibilisierung und damit eine Reduzierung der Treibhausgase erfolgt.
Fazit
Ohne die Einsparung von Treibhausgasen wird der Klimawandel nicht aufzuhalten sein. Nur durch ein gemeinschaftliches Handeln, welches von der Regierung festgelegt werden muss, ist der Verlust unserer schönen Gletscher in der Zukunft aufzuhalten. Die Natur mit ihren einzigartigen Pflanzen und Tieren in den Alpen, der Tourismus mit seinem Wintersport, aber vor allem die Sicherheit der Menschen und die Erhaltung dieser beeindruckenden Riesen muss uns allen am Herzen liegen. Nur gemeinsam werden auch unsere Nachfahren noch viel Freude mit den Gletschern haben.